Die Klärungshilfe ist ein Konfliktlösungsverfahren bei hocheskalierten und emotionalen Konflikten. Was bedeutet das für die Praxis? Stellen Sie sich vor, Sie arbeiten als Führungskraft in einem Unternehmen mit Mitarbeiterverantwortung. Nun kommt es innerhalb Ihres Teams zu einem Konflikt, der einfach nicht gelöst werden kann. Wie verfahren Sie? Es könnten Drohungen, Abmahnungen oder Kündigungen folgen. Doch eigentlich hängen Sie an Ihren Mitarbeitern, mit der Arbeitsqualität sind Sie sogar mehr als zufrieden. Wie also hält man beide Mitarbeiter und bindet sie weiterhin an das Unternehmen? Wie können Ihre Mitarbeiter wieder miteinander arbeiten?
Klärungshilfe kommt somit vor allem bei Konflikten mit Mitarbeitern und Führungskräften in Wirtschaftsunternehmen und sozialen Einrichtungen bzw. Wohlfahrtsverbänden zum Einsatz.
Vorteile unserer Ausbildung zur Klärungshilfe:
- Inhaltlicher Schwerpunkt: Teamklärung/ Konflikte in Teams
- Assistenz bei Klärungen der Lehrgangsleitung (fakultativ)
- Telefoncoaching der Lehrgangsleitung zu Praxisfällen (fakultativ)
- Lizensierung beim Bundesverband Mediation e. V. (BM®) für Teilnehmende mit einer Mediationsgrundausbildung von 120 Stunden

Was ist der Unterschied zwischen Klärungshilfe und Mediation?
Bei der Klärungshilfe handelt es sich um ein Verfahren zur Klärung von Konflikten. Die Klärung – die Analyse der emotionalen Hintergründe – bildet dabei die Grundlage für eine Lösung. In einer Klärungshilfe werden schwierige Gefühle aufgearbeitet. In erster Linie wird auf der Beziehungsebene gearbeitet und nicht auf der Sachebene, wie in der Mediation üblich. Klärungshilfe kommt meist im beruflichen Kontext zum Einsatz, nämlich überall dort wo hierarchische Strukturen und Teamkonflikte existieren.
Warum ist Klärungshilfe gerade für Führungskräfte interessant?
Führungskräfte tragen Verantwortung – nicht nur für Strukturen und Personal, sondern auch bei konfliktreichen Situationen in Teams. Die Aufgabe eines Chefs ist, mit den Mitarbeitern im Gespräch zu bleiben und emotionale bzw. konfliktreiche Situationen zu klären und damit zu entschärfen.
Kann mein Chef eine Klärungshilfe bei Teamkonflikten anordnen? Kann ein Konflikt tatsächlich innerhalb von 1-3 Tagen gelöst werden, wenn nicht alle Mitarbeiter teilnehmen möchten?
Der Chef darf eine Klärungshilfe mit Mitarbeitern anordnen. Bei Konflikten ist es deshalb sinnvoll, dass er eingreift, um ein angenehmes Mitarbeiterklima zu wahren und seine Pflicht als Handlungsakteur zu sichern. Nur auf diese Weise können Führungskräfte ihren Mitarbeitern helfen, gute Lösungen zu finden. Die Freiwilligkeit zur Teilnahme an einer Klärung ist für Mitarbeiter zwar meist eingeschränkt. Insofern aber Führungskräfte die Klärungshilfe zum Guten einsetzen und sich auch selbst einem Gespräch stellen, ist das Verfahren ein Gewinn für alle Beteiligten.
Innerhalb von drei Tagen können u.a. Teamkonflikte durch ein klares und gut strukturiertes Gespräch gelöst werden. Nach einer Klärung wissen die Streitparteien, woran sie sind und wie sie zueinander stehen – auch im Sinne einer tragfähigen und weiteren Zusammenarbeit.
Zugangsvoraussetzungen
Abgeschlossenes Hochschulstudium oder Berufsausbildung und mindestens 3 Jahre einschlägige Berufserfahrung. Bei Abweichung ist eine Einzelfallprüfung notwendig.
Zielgruppe (m/w)
Personaler und Führungskräfte aus Wirtschaftsunternehmen, Sozialpädagogen und Leitungskräfte in Organisationen und sozialen Einrichtungen, Psychologen, ausgebildete Mediatoren
Umfang und Lerninhalte
Dieser Kurs vermittelt den Teilnehmenden die Erfahrung von bis zu sechs echten Konfliktklärungen in der Rolle als Klärungshelfer (m/w), Konfliktpartei und Assistent. Sie setzt dadurch einen starken Impuls für die Konfliktarbeit der Teilnehmenden. Die Rollenspiele im Rahmen des Lehrganges werden fast ausschließlich auf der Grundlage der Konflikte entwickelt, welche die Teilnehmenden aus ihrem Alltag und Beruf mitbringen.
Die Gesamtausbildung mit Zertifikat umfasst 294 Stunden, wovon 104,5 Stunden als Präsenzveranstaltung vor Ort absolviert werden.
Module
- Klären von Zweier-Konflikten
- Entwicklung und Umsetzung von Vereinbarungen
- Komplexität meistern
- Teamklärung I: Konfliktanalyse und Beziehungsthemen klären
- Teamklärung II: Bearbeitung persönlicher, Gruppen- und Sachthemen
- Kolloquium
Leistungsnachweise und Abschlussprüfung
- dokumentierte Anwesenheit von mindestens 80 % der Ausbildungsstunden
- Durchführung von zwei Klärungen und Teilnahme an einer Klärung als Partei
- Einreichung des Intervisionsnachweises
- Abgabe einer schriftlichen, wissenschaftlichen Projektstudienarbeit, Umfang: ca. 20 Seiten
- Abschlusskolloquium zur Projektstudienarbeit (20 min Referat zzgl. Diskussion)
Abschluss
Im Erfolgsfall schließt die Ausbildung mit der Erteilung eines Zertifikats der Steinbeis + Akademie an der Steinbeis-Hochschule „Klärungshelfer (Steinbeis)“ ab.