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Wer kann noch Kompromisse? - Unser Institutsleiter Gernot Barth im Interview mit den Salzburger Nachrichten

Gestern sprach unserer Institutsleiter Prof. Dr. Gernot Barth mit der Journalistin Gudrun Doringer von den Salzburger Nachrichten über Kompromisse und Einigungen. Heute, am 26. Februar 2025 erschien das Interview "Wer kann noch Kompromisse?" in den Salzburger Nachrichten. Darin sprach Gernot Barth über die Herausforderungen politischer Einigungen in einer zunehmend auseinanderdriftenden Gesellschaft. Seine Erkenntnisse sind nicht nur für politische Akteure relevant, sondern für jeden, der sich mit Konfliktlösung beschäftigt.

Selbstfindung als Schlüssel zur Einigung

Bevor politische Parteien Kompromisse finden können, müssen sie sich zunächst über ihre eigenen Werte und Ziele klarwerden. Unser Institutsleiter Gernot Barth betont dabei, dass in eskalierten Konflikten häufig die eigene Identität verloren geht. Politiker konzentrieren sich mehr darauf, auf die Gegenseite zu schauen, als eigene Inhalte zu formulieren. Ein Beispiel dafür ist die aktuelle Lage in Deutschland: Während der Wahlkämpfe von SPD und Union standen persönliche Angriffe im Vordergrund, statt politischer Lösungen.

Die Eskalationsstufenskala

Auseinandersetzungen verlaufen oft nach einem Muster zunehmender Eskalation. Im Interview spricht Gernot Barth über die Eskalationsstufensskala - eine Skala von 1 bis 9, wobei Stufe 1 eine einfache Meinungsverschiedenheit darstellt, während Stufe 9 den gemeinsamen Untergang bedeutet. Während des Wahlkampfs erreichten SPD und Union Eskalationsstufen von 6 bis 7. Die Beschimpfungen waren enorm. Früher konnten Politiker nach hitzigen Debatten privat wieder zusammenfinden – heute sind politische Differenzen oft so tief, dass das nach Beobachtung Gernot Barths nicht mehr geschieht.

Pragmatische Lösungen 

Wie lässt sich in einer so verhärteten politischen Landschaft Einigung erzielen? Gernot Barth schlägt einen pragmatischen Ansatz vor: Statt langfristige Koalitionsverträge zu verhandeln, sollten Parteien sich auf kurzfristige, realistische Maßnahmen einigen. Dies wird auch in Mediation in hocheskalierten Konflikten angewandt und könnte helfen, Vertrauen wiederherzustellen und gemeinsame Ziele zu definieren. Entscheidend sei dabei, auf gegenseitige Vorwürfe zu verzichten und sich ausschließlich auf die Zukunft zu konzentrieren.

 

Lesen Sie das vollständige Interview "Wer kann noch Kompromisse?" mit Prof. Gernot Barth.

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