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Wandel gestalten: Wie Unternehmen KI erfolgreich mit ihren Mitarbeitenden verankern

Veränderungen in Unternehmen stoßen selten auf spontane Begeisterung – insbesondere dann nicht, wenn sie tief in bestehende Strukturen eingreifen und gewohnte Abläufe infrage stellen. Die Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) ist ein solcher Wandel, der weit über technologische Aspekte hinausgeht. Er betrifft das Miteinander, das Rollenverständnis, und erfordert eine gemeinsame kulturelle Weiterentwicklung. Damit dieser Wandel gelingt, ist mehr nötig als moderne Software oder Schulungsangebote: Es braucht echte Akzeptanz innerhalb der Belegschaft.
Was ist echte Akzeptanz?
Akzeptanz ist mehr als bloße Zustimmung. Sie bedeutet, dass Menschen eine Neuerung innerlich annehmen, sich damit identifizieren und aktiv zu ihrer Umsetzung beitragen. Gerade in kleinen und mittleren Unternehmen, in denen persönliche Beziehungen und direkte Kommunikation eine große Rolle spielen, entscheidet diese emotionale Mitnahme über den Erfolg von Transformationsprozessen. Akzeptanz entsteht durch Vertrauen, durch Einbindung und durch das Erkennen persönlicher Relevanz – nicht durch Anordnung von oben. Wer Mitarbeitende gewinnen will, muss sie sowohl emotional als auch rational erreichen, ihre Perspektiven ernst nehmen und ihnen die Möglichkeit zur Mitgestaltung geben.
Transparenz und Information sind entscheidend
Ein bewährter Ansatz ist es, frühzeitig über geplante Veränderungen zu informieren. Mitarbeitende sollten nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden, sondern bereits in frühen Phasen eingebunden sein. So können Fragen, Sorgen und Unsicherheiten offen besprochen werden, bevor sich Widerstände verfestigen. Dieses Gefühl, Teil eines gemeinsamen Prozesses zu sein, ist oft ausschlaggebend für die spätere Bereitschaft, Veränderungen mitzutragen. Widerstände sind dabei nicht als Blockade zu verstehen, sondern als Zeichen dafür, dass Menschen nach Orientierung suchen. Gerade wenn neue Technologien in bestehende Aufgabenfelder eingreifen, etwa in der Kundenbetreuung, im Controlling oder bei administrativen Prozessen, stellen sich viele die Frage, welche Bedeutung ihre Tätigkeit künftig noch haben wird.
Deshalb ist es entscheidend, den konkreten Nutzen von KI transparent zu machen – insbesondere mit Blick auf Entlastung und Unterstützung im Arbeitsalltag. Wenn monotone Aufgaben automatisiert werden und dadurch Raum für kreative, zwischenmenschliche oder strategische Tätigkeiten entsteht, wird KI als Hilfe statt als Ersatz erlebt. Transformation sollte als gemeinsamer Lernprozess verstanden werden – als Entwicklung, bei der Kommunikation, Beteiligung und Austausch auf Augenhöhe zentrale Rollen spielen. Doch Kommunikation allein reicht nicht: Es kommt darauf an, dass Botschaften auch ankommen, verstanden und akzeptiert werden. Dafür braucht es Dialogformate, klare Botschaften, echte Beteiligung und eine offene Fehlerkultur.
Kommunikation allein reicht nicht aus
Der Umgang mit Fehlern ist ein besonders wirksamer Hebel, um Veränderungsbereitschaft zu fördern. Wenn Mitarbeitende erleben, dass Ausprobieren erlaubt ist und Rückschläge nicht zu Sanktionen führen, sondern als Lernchancen betrachtet werden, entsteht ein Klima, das Innovation ermöglicht. Gerade für mittelständische Unternehmen, die oft durch Flexibilität und Mut zur Praxisnähe glänzen, ist eine solche Haltung ein echter Vorteil. Sie ermöglicht es, auch neue Technologien wie KI mit Neugier und Offenheit zu erproben – ohne Angst vor dem Scheitern.
Wandel braucht zudem Zeit. Menschen lernen unterschiedlich: Manche suchen nach Fakten und klaren Abläufen, andere nach einem inspirierenden „Warum“. Wieder andere möchten konkret wissen, was sich für ihr Team oder ihre Aufgabe verbessert. Erfolgreiche Veränderungsprozesse berücksichtigen diese Vielfalt – durch individuelle Kommunikation, bedarfsgerechte Begleitung und passgenaue Schulungsangebote.
Wenn Künstliche Intelligenz nicht als Bedrohung, sondern als Chance erlebt werden soll, braucht es eine klare Haltung: Mitarbeitende sollen nicht übergangen, sondern eingebunden, nicht nur informiert, sondern ernsthaft beteiligt werden. Wer Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigt, Perspektiven eröffnet und auf Augenhöhe kommuniziert, schafft die Basis für nachhaltige Veränderung. So entsteht eine Form der Akzeptanz, die über formale Zustimmung hinausgeht – hin zu echter Mitgestaltung und gemeinsamer Zukunftsfähigkeit.
Immer auf dem Laufenden
"Konflikte durch KI" beschäftigt auch Mediator und Referent Sascha Lippe. Zu den IKOME | Steinbeis - Tagen hält er einen Praxis-Workshop zu diesem Thema. Dem Thema "Die Ethik der Künstlichen Intelligenz" widmet sich Prof. Dr. Stephan Buchhester auf den IKOME | Steinbeis - Tagen.
Erfahren Sie mehr über die Akzeptanz von Digitalisierung in Unternehmen von Geschäftsführer Jonathan Barth im Interview mit Isabel Riedelsdorf im Podcast "Vernetzt: wachsen!" des Mittelstand-Digital Zentrum Magdeburgs.
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