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Steinbeis BürgerbeteiligungsReport 2023

Jeder dritte Bürger in Deutschland sieht bei Infrastrukturprojekten Konfliktpotenziale

Infrastrukturprojekte in Deutschland haben häufig Konfliktpotenzial. Dies gilt insbesondere dann, wenn sie im direkten Wohnumfeld der Bürger stattfinden. Proteste der Bevölkerung gegen entsprechende Vorhaben sind an der Tagesordnung. Sie können die Durchführung verzögern, verteuern und verhindern.

Die Akzeptanz von Infrastrukturprojekten durch die Bevölkerung ist damit kein Aspekt unter ferner liefen, sondern eine Schlüsselfrage geworden. Die Zustimmung der Bürger wird für den Erfolg oder Misserfolg immer wichtiger. Die Betroffenen fordern berechtigt, frühzeitig und umfassend beteiligt zu werden.

IKOME | Steinbeis Mediation hat deshalb beschlossen, mit dem Steinbeis BürgerbeteiligungsReport die erste Langzeitstudie in Deutschland aufzulegen, die sich mit den Einstellungen der Bevölkerung zur Bürgerbeteiligung bei technischen Infrastrukturprojekten befasst. Dazu wurden in einer vom Institut für angewandte Marketing- und Kommunikationsforschung (IMK) durchgeführten repräsentativen Online-Befragung bundesweit 2.000 Haushalte um ihre Meinung gebeten.

„Der Steinbeis BürgerbeteiligungsReport versteht sich als Impulsgeber für eine bürgernahe Planung, Genehmigung und Fertigstellung von technischen Infrastrukturprojekten in Deutschland. Er will die Bedürfnisse der Bevölkerung sichtbar machen. Adressaten sind Gesetzgeber, Genehmigungsbehörden und Vorhabenträger“, betont Prof. Dr. Gernot Barth, Leiter IKOME | Steinbeis Mediation

Starke Wahrnehmung von Infrastrukturprojekten

Infrastrukturprojekte werden von der Bevölkerung in Deutschland aufmerksam registriert. Im Mittelpunkt stehen vor allem Stadtentwicklungs-, Verkehrs- und Telekommunikationsvorhaben. In Großstädten ist das Interesse der Bevölkerung an Infrastrukturprojekten stärker ausgeprägt als in Kleinstädten und im ländlichen Raum. Jüngere verfolgen diese intensiver als Ältere.

Nahezu jeder dritte Bürger sieht bei Infrastrukturprojekten Konfliktpotenziale. Mögliche Brennpunkte sind aus Sicht der Befragten insbesondere Eingriffe in das Landschaftsbild, ausufernde Kosten und Umweltbelastungen. Das Konfliktpotenzial wird von der Bevölkerung in Großstädten höher eingestuft als in Kleinstädten und im ländlichen Raum. Jüngere Menschen sehen mehr Konfliktherde als Ältere.

Unzufriedenheit mit Informationen und Beteiligungsangeboten bei Infrastrukturprojekten

Infrastrukturprojekte werden von der Bevölkerung in Deutschland aufmerksam registriert. Im Mittelpunkt stehen vor allem Stadtentwicklungs-, Verkehrs- und Telekommunikationsvorhaben. In Großstädten ist das Interesse der Bevölkerung an Infrastrukturprojekten stärker ausgeprägt als in Kleinstädten und im ländlichen Raum. Jüngere verfolgen diese intensiver als Ältere.

Nahezu jeder dritte Bürger sieht bei Infrastrukturprojekten Konfliktpotenziale. Mögliche Brennpunkte sind aus Sicht der Befragten insbesondere Eingriffe in das Landschaftsbild, ausufernde Kosten und Umweltbelastungen. Das Konfliktpotenzial wird von der Bevölkerung in Großstädten höher eingestuft als in Kleinstädten und im ländlichen Raum. Jüngere Menschen sehen mehr Konfliktherde als Ältere.

Bei Informationen zu Infrastrukturprojekten besteht aus Sicht der Bevölkerung noch viel Luft nach oben. So fühlt sich nahezu jeder zweite Bürger unzureichend über entsprechende Vorhaben aufgeklärt. Für zwei Drittel der Befragten sind Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung bei Infrastrukturprojekten wichtig. Die Zufriedenheit mit dem bestehenden Angebot hält sich in der Bevölkerung in Grenzen. Drei von zehn Bürgern bewerten es als nicht ausreichend. Jedem fünften Bürger ist dieses nicht einmal bekannt.

Für den Zeitpunkt der Einbeziehung der Bürger in Infrastrukturprojekte gilt aus Sicht der Bevölkerung die Devise: je früher, desto besser. Nahezu die Hälfte der Befragten möchte bereits vor der Planung eingebunden werden. Ein knappes Drittel ist grundsätzlich daran interessiert, an Infrastrukturprojekten mitzuwirken; ein weiteres Drittel, sofern eine direkte Betroffenheit vorliegt. Nur jeder zehnte Bürger zeigt sich nicht interessiert. Jeder sechste Bürger verfügt bereits über Beteiligungserfahrung. Mit den Ergebnissen ihrer Beteiligung sind die Befragten mehrheitlich zufrieden.

 

Frühzeitige Information, Transparenz, Glaubwürdigkeit und Vertrauen sind aus Sicht der Bevölkerung die maßgeblichen Erfolgsfaktoren einer gelungenen Bürgerbeteiligung. Sie kann aus Sicht der Befragten einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Konflikten vorzubeugen, Klagen zu vermeiden und das Verständnis für die Planung zu verbessern. Als federführend bei der Gestaltung von Bürgerbeteiligungsprozessen werden vor allem die Kommunen angesehen.


Alle Zahlen, Daten und Fakten zum Steinbeis BürgerbeteiligungsReport sind dem Ergebnisbericht zu entnehmen, der unter folgendem Link heruntergeladen werden kann:

https://www.steinbeis-mediation.com/buergerbeteiligung-2/steinbeis-buergerbeteiligungsreport-2023/

 

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