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DigiMarkt in Leipzig: Künstliche Intelligenz für die Berufsbildung in Ghana

KI als Baustein der digitalen Transformation im TVET-Sektor

Mit DigiMarkt unterstützen wir gemeinsam mit unseren Partnerhochschulen in Ghana den Aufbau digitaler Marketingkompetenzen im TVET-Sektor. Nach den ersten Trainings zu strategischem Marketing und institutioneller Entwicklung lag der Schwerpunkt des dritten Train-the-Trainer Workshops in Leipzig auf Künstlicher Intelligenz im digitalen Marketing. Lehrende und Verantwortliche der Akenten Appiah-Menka University of Skills Training and Entrepreneurial Development (AAMUSTED), der Bolgatanga Technical University (BTU) und der Cape Coast Technical University (CCTU) arbeiteten eine Woche lang mit unserem Team daran, wie KI sinnvoll in Lehre, Kommunikation und Hochschulentwicklung eingebunden werden kann. Für uns als IKOME | Steinbeis Mediation knüpfte das unmittelbar an unsere laufende Arbeit zu Transformationsprozessen, Beteiligung und nachhaltiger Organisationsentwicklung an, nur diesmal mit dem Fokus auf digitale Technologien.

Was die Leipziger Trainingswoche inhaltlich bewegt hat

Im Trainingsblock selbst stand weniger die technische Faszination im Vordergrund als die Frage, wie KI im Alltag von Lehrenden und Studierenden tatsächlich nutzenstiftend wird. Auf dieser Basis wurden zunächst Grundlagen zu Machine Learning, Sprachmodellen und sogenannten Foundation Models erarbeitet, immer verbunden mit praktischen Beispielen aus Kommunikation und Marketing. Anhand konkreter Szenarien aus dem ghanaischen Hochschulkontext entwickelten die Teilnehmenden dann Schritt für Schritt eigene Prompts, mit denen sich Inhalte für Webseiten, Social-Media-Kanäle und Infoveranstaltungen erstellen und überarbeiten lassen. Dabei ging es sowohl um die Ansprache von Studieninteressierten als auch um die Kommunikation mit Betrieben, regionalen Partnern und Entscheidungsträgern. Parallel entstanden Ideen, wie KI bei der Gestaltung von Lernmaterialien, bei der Vorbereitung von Lehrveranstaltungen oder in digitalen Lernumgebungen unterstützen kann. Ein wichtiger roter Faden war der reflektierte Umgang mit diesen Werkzeugen: Wir haben intensiv über Grenzen, Verzerrungen und ethische Fragen gesprochen, über Transparenz, Datenschutz und Fairness sowie über die Verantwortung, KI-Ergebnisse kritisch zu prüfen. So wurde aus der Trainingswoche nicht nur ein Technologietraining, sondern ein Dialog darüber, wie sich digitale Innovation mit einer inklusiven, verantwortungsvollen Bildungsentwicklung verbinden lässt. Viele der entwickelten Beispiele, Prompts und Ideen werden die Teilnehmenden nun in ihren eigenen Hochschulen erproben und weiterentwickeln, eingebettet in die lokalen Kontexte und Bedürfnisse. Für uns spiegelt sich darin genau das, was wir in unserer Arbeit immer wieder erleben: Transformation gelingt dann am besten, wenn Menschen befähigt werden, neue Werkzeuge selbstbewusst, verantwortungsvoll und kontextsensibel zu nutzen.

Lern- und Experimentierräume für digitale Innovation

Ein besonderes Element der Leipziger Woche war der Besuch im Process Living Lab der Universität Leipzig. Dort konnten die Projektpartner erleben, wie digitale Technologien genutzt werden, um Geschäftsprozesse in Unternehmen sichtbar zu machen, zu analysieren und gemeinsam zu verbessern. Die Diskussion darüber, wie sich solche Ansätze auf Hochschulen und TVET-Institutionen in Ghana übertragen lassen, schlug eine direkte Brücke zwischen Innovationslabor, Praxispartnern und den geplanten Aktivitäten in DigiMarkt. Für uns war das zugleich ein Beispiel dafür, wie Lern- und Beteiligungsräume gestaltet werden können, in denen unterschiedliche Perspektiven zusammenkommen und neue Lösungen im gemeinsamen Experimentieren entstehen.

Strategische Steuerung im DigiMarkt Projekt

Im Anschluss an das Training fand in Leipzig das dritte Management Meeting des Projekts statt. Hier stand die strategische Steuerung im Mittelpunkt: Wir haben den bisherigen Projektverlauf reflektiert, interne und externe Evaluationsergebnisse diskutiert und den Fahrplan für die nächste Phase in Ghana geschärft. Dazu gehörten die Planung weiterer Trainings- und Informationsangebote an den drei Partnerhochschulen, die Weiterentwicklung der Projektwebsite sowie die Vorbereitung der kommenden Aktivitäten und der Abschlusskonferenz. Aus Sicht von IKOME | Steinbeis Mediation bedeutet das Management Meeting immer auch, die Fäden zwischen sehr unterschiedlichen Arbeitsfeldern zusammenzuführen: fachliche Innovation im Bereich digitaler Marketingkompetenzen, institutionelle Entwicklung an den Hochschulen, Erwartungen von Fördergebern und Praxispartnern und nicht zuletzt die Perspektiven der Menschen, die mit den Ergebnissen später arbeiten werden.

Von der Leipziger Woche zur Umsetzung in Ghana

Mit der Leipziger Woche ist DigiMarkt sichtbar in eine Phase übergegangen, in der es verstärkt um Anwendung und Verankerung geht. Die Partnerhochschulen nehmen konkrete Werkzeuge, Materialien und Konzepte mit nach Ghana, um sie vor Ort zu erproben und gemeinsam mit Lehrenden, Studierenden und Stakeholdern weiterzuentwickeln. Wir begleiten diesen Prozess als Institut weiterhin mit unserer Erfahrung in Moderation, Mediation und Beteiligung, damit aus der technischen Möglichkeit von KI handfeste Chancen für junge Menschen im TVET-Sektor entstehen.

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